Katja ist 25 ½ Jahre jung, geboren wurde sie in Wien am 1. Juni 1988 (Internationaler Tag des Lebens) als Frühgeborenes (SSW 31) mit sehr niedrigem Geburtsgewicht (1310 Gramm).
Katja ist von Geburt an mehrfachbehindert1. Mit 9 Monaten in einem Wiener Säuglingsheim gelandet, mit 1 ½ Jahren wieder aus dieser systematischen Vernachlässigung befreit, lebt sie nun seit über 24 Jahren bei einer Pflegefamilie in Niederösterreich, im Bezirk Amstetten.
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Nach einer Routine-Impfung (Masern-Mumps) mit 3 ½ Jahren fiel sie durch ein erstmaliges und schweres Anfallsgeschehen („Status Epilepticus“) in ein sogenanntes „Wachkoma“ (richtige Bezeichnung: „Syndrom reaktionsloser Wachheit“ bzw. engl. „Unresponsive Wakefulness Syndrome“). Trotz langsamer Verbesserungen ihrer Aufmerksamkeitsleistungen lebt sie seit über zwei Jahrzehnten in einem wachkomaähnlichen „Minimalen Bewusstseinszustand“ (engl. „Minimal Concious State“ – MCS).
Katja braucht ununterbrochen – also 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr – kompetente Reha-Pflege und intensive individuelle Betreuung und Hilfe in allen Lebensbereichen, sowie permanente Aufsicht.
Mit 16 ½ Jahren übersiedelte Katja in ein Behinderten-“Pflege”-Heim, von diesem wurde sie aber unangekündigt, fristlos und rechtswidrig ohne Angaben von reellen Gründen (in Abstimmung mit den NÖ- Aufsichtsbehörden !), nach nur sieben Wochen rausgeworfen, nachdem die Pflegeeltern von Katja Betreuungs- und Pflegemängel, sowie Hygiene und Strukturmängel aufzeigten und die Einhaltung vertraglicher und gesetzlicher Verpflichtungen einforderten. Seit mehr als acht Jahren wird Katja wieder durch ihre (nunmehr “ehemaligen”) Pflegeeltern rund um die Uhr gepflegt und versorgt.
Seit über acht Jahren herrscht auch Behördenk(r)ampf um bedarfsgerechte Unterstützungen für die lebensnotwendige professionelle 24-Stunden-Rehapflege und eine alle Lebensbereiche umfassende Lebensassistenz daheim. … mehr …
Letzte Überarbeitung: 07.07.2013
- Die Ursachen Katjas komplexer Behinderungen sind viele Komplikationen rund um die Geburt, einer desaströsen Hospitalisierung in einem Säuglingsheim vom 10. bis 18. Lebensmonat sowie eines schweren Entwicklungsrückschlags nach einer Routineimpfung mit 3 ½ Jahren. ↩
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Lieber Franz,
der Pflegenotstand, die Menschenrechtsignoranz und der behindertenpolitische Stillstand Österreichs hat nur bedingt mit der von Ihnen angesprochenen konservativen Koalitionsregierung von 2000-2006 zu tun, sondern geht auf die eklatante Amtspflichtverdrossenheit der österreichischen Bundesregierung und der Landesregierungen der letzten Jahrzehnte zurück, die von SPÖ und ÖVP zu verantworten ist.
Eine zuerst positive Entwicklung in eine bessere Richtung, die mit der Einführung des Pflegegeldes 1993 begonnen wurde, ist seit dem EU-Beitritt Österreichs (zur Erreichung der Maastricht-Stabilitätskriterien) zu Lasten behinderter Menschen und ihrer pflegenden Angehörigen wieder sukzessive demoliert worden.
Da der Bereich Soziales in Österreich der Länderkompetenz unterliegt, sind die behindertenfeindlichen absolutistischen Regimes Niederösterreichs (ÖVP) und Wiens (SPÖ) an dem, was Katja und uns durch Amts- und Machtmissbrauch, sowie Verweigerung zustehender bedarfsgerechter Unterstützungen angetan wurde, hauptverantwortlich.
Mein Beileid, muessste nicht sein, OEVP/FPOE, haben diesen Habitat seit dem Jar 2000 geschaffen, ich waere qualifiziert, zu helfen/pflegen. Nur ist die von Ihnen damals gewaehlte Regierung, eben anderer Meinung gewesen.
Es sollte uns allen Leid, tun. Ein Hoch auf H.C., es wird immmer uebler.
Sie brauchen Hilfe, ich kan helfen,daf und kann aber nicht, dies soll richtig sein?
Wenn Sie meinen.
Franz
PS: vor 11 Jahren, haetten sie diese Probleme nicht, in dieser Form. Achja, sie haben gewaehlt, na dann.