Staatskollektive Gier auf dem Rücken pflegebedürftiger Menschen und aller Pflegenden
Posting im Forum von BIZEPS-INFO zum Artikel:
Lapp: ÖVP blockiert Erhöhung des Pflegegeldes … Forumsbeitrag (16.07.08)
http://www.bizeps.or.at/news.php?nr=8997#fid8322 16. Juli 2008 18:23 Uhr
Die Anhebung des Pflegegeldes um nur fünf Prozent ist nicht einmal der Tropfen auf den heißen Stein. Trotzdem wäre eine weitere Nichtanpassung in dieser, von beiden Lagern verbockten, Legislaturperiode ein Affront. Jetzt diese marginale Inflations-Teilanpassung mit der (natürlich fälligen, seitens der Länder per “Federstrich” zu erledigenden) Streichung von Vermögensgrenze zur angeblichen “Förderung” der scheinlegalisierten 24h-Betreuung daheim und des Angehörigen-Regresses bei Pflege im so genannten “Heim” zu verquicken, ist nur schäbig.
Alleine durch den inflationsbedingten Wertverlust (mind. 20 %) wurde seit Einführung etwa das Pflegegeld eines gesamten Jahres (ca. zwei Milliarden Euro!) zum Stopfen von Budgetlöchern und zur Erfüllung der Maastricht- Kriterien von den Pflegebedürftigen – der schwächsten Minderheit in unserem Lande – durch Real-Kürzungen abgezweigt. Diese Schande, verursacht durch das Syndikat der Unterstützungsverweigerer, lässt sich nicht durch scheinbare Großzügigkeit und Wetteifern in Torschlusspanik verdrängen.
Diese staatskollektive Gier auf dem Rücken pflegebedürftiger Menschen und aller Pflegenden hat mit dazu geführt, dass sich Österreich als viertreichstes EU-Land und siebtreichstes Land der Welt bezeichnen darf.
So nebenbei: Als Wertminderung des Pflegegeldes dürfte nicht die allgemeine Inflation zugrunde gelegt werden, sondern Preissteigerungen für Pflegeleistungen, ein “Pflegekosten- Preisindex”. Im selben Zeitraum, in dem das Pflegegeld um 20 % real gekürzt wurde, sind Pensionen um etwa 30 % und Löhne durchschnittlich um etwa 40 % “angepasst” worden. Noch viel mehr sind aber die Preise (nicht die Löhne) für Pflege-, Betreuungs- und Heimhilfe- Dienstleistungen in diesem Zeitraum gestiegen. (Daheim statt Heim)
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