Suche nach einer Familie, Katja landet aber als Baby in einem Säuglingsheim
Nach drei Monaten Überlebenskampf als Frühchen im Krankenhaus kam Katja zur leiblichen Mutter, wo sie dann etwa sechs Monate lebte. Die alleinerziehende, junge Mutter suchte dann von sich aus Unterstützung beim Jugendamt, was sich leider als Fehler entpuppte, denn Hilfe erhielt sie leider nicht in der erhofften und nötigen Weise. Ihr Wunsch war daher eine Pflegefamilie für Katja zu finden.
Zwischenstation bei 1. Pflegefamilie dann droht Endstation Heim!
Nach einer folgenden einmonatigen zweiwöchigen1 missglückten Unterbringung Katjas bei einer Pflegefamilie (Vermittlung fälschlich als gesundes Baby!), kam Katja in ein Wiener Säuglings- Pflegeheim. Sowie Katja im Heim landete, hatte die leibliche Mutter keine Chance mehr, sie dort rauszuholen, obwohl sie es wollte.
Verwahr(los)ung in Wiener Säuglingsheim
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In anderen Bundesländern durfte es schon damals Heime für Säuglinge gar nicht geben, wegen längst erkannter psychischer Schädigungen (Hospitalismus/Deprivationssyndrom) durch institutionelle Pflege (ohne fixe Bezugsperson) im Säuglings- und Kleinkindalter.
Spätestens diese “nicht artgerechte Massenhaltung” (was anderes fällt mir zu solchen Abfertigungsstätten nicht ein) gab Katja “den Rest”, nämlich eine schwere psychische Schädigung (Deprivationssyndrom – durch Entzug von Reizen und Zuwendung).
Während der Zeit im Säuglingsheim hatte Katja einen fast völligen Entwicklungs-Stillstand (z.B. kein Kopf-, Zahn- und Haar- Wachstum etc.), also quasi eine völlige Lebensverweigerung (klingt unglaublich, war aber so).
Der Wunsch der Mutter war weiterhin, statt der “Heimverwahr(los)ung”, unbedingt eine Pflegefamilie für Katja zu finden.
Acht Monate (vom 10. bis 18. Lebensmonat) war Katja im “Heim” – viel zu lange – denn gerade in dieser Zeit hätten viele Entwicklungen statt finden können, die aber ausblieben. Die Schädigungen durch den Heimaufenthalt waren fatal.
Katja findet eine Pflegefamilie
Katja fand schließlich Eltern, die für ein Kind da sein wollten, das eine Familie braucht. Doch zuerst mussten noch einige Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. Das dauerte leider unnötig zu lange, etwa weitere sechs Monate, nachdem wir uns bereits entschieden hatten, Katja in Pflege zu nehmen. Wertvolle Zeit sich entwickeln zu können, wurde Katja auf diese Weise durch die Inkompetenz der Jugendbehörden geraubt.
Zunächst war da ein “ärztliches” Gutachten im Auftrag des Wiener Jugendamtes, welches Katja als “nicht geeignet für die Aufnahme in eine Familie” als “familienunfähig” abstempelte. Nachdem wir als Pflegestellenwerber durch das Jugendamt Amstetten auch noch psychologisch durchgecheckt wurden (wer tut sich so etwas an?) und man uns seitens der Behörden durch bewusste Verzögerung und manche anderen Tricks davon abzuhalten versuchte, erfolgte dennoch die Aufnahme Katjas als Pflegekind in unsere Familie endlich am 20. November 19893.
Wie Katja dann am liebsten alles auf einmal lernen wollte, lesen Sie hier: “Entwicklungsschub daheim “
Letzte Überarbeitung: 07.10.2013
- Korrektur vom 30.6.2013 nach Einholung genauerer Informationen. ↩
- Änderung vom 3.4.2013: Das Foto der bisher anonymisierten Tafel “Säuglingsheim” wurde aus Transparenzgründen geändert auf “Säuglingsheim des Zentral-Krippenverein” (derzeit: Kinderheim Zentral Krippenverein, Lainzer Str. 172, 1130 Wien, Anm.) ↩
- Nachtrag vom 30.06.2013: Erst etwa 20 Jahre später realisierten wir, dass dieser Tag – in unseren Augen der zweite Geburtstag Katjas – gleichzeitig der Geburtstag der UN-Kinderrechtskonvention war. Das internationale Übereinkommen über die Rechte des Kindes, die UN-Kinderrechtskonvention (UN-KRK), wurde am 20. November 1989 von der UN-Generalversammlung angenommen.
Nachtrag vom 07.10.2013: Bereits 30 Jahre zuvor, am 20. November 1959 verabschiedete die UN-Generalversammlung die „Deklaration über die Rechte der Kinder“. Seit 1989 gilt der 20. November als Internationaler Tag der Kinderrechte oder Weltkindertag (Universal Children’s Day). Deutschland und Österreich begehen diesen Tag am 20. September. ↩
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Wann wollen sich die Jugendamtsmitarbeiter solidarisieren, um dem ein Ende zu setzen?
Sie müssen so etwas nicht zulassen, wenn die es nicht wollen? Das liegt allein in ihren Händen, was da geschieht!