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Wohlfahrts- Heuchelei im real existierenden Sozialstaat

Posting im Forum [1] von BIZEPS-INFO [2] zum Artikel:
Bartenstein: “Pflege aus der Sozialhilfe herausführen” [3] … Forumsbeitrag (19.07.08)

http://www.bizeps.or.at/news.php?nr=9000#fid8349 [4] 19. Juli 2008 01:03 Uhr
Liebe(r) Fraza, das von Ihnen erwähnte “Gesetz, das jedem Bürger, der Unterstützung benötigt, auch solche zugesteht” (u.a. die Sozialhilfegesetze der Länder) wird leider durch alle Instanzen, bis zu den österreichischen Höchstgerichten ignoriert. So schaut’s aus! Trotzdem volle Zustimmung zu Ihrem Beitrag.
Es gibt für den Staatshaushalt wenig Einträglicheres, als sich mit Informationen über Sozialleistungen bedeckt zu halten. Die Bundesländer sind da noch viel erfinderischer als der Bund, die Fördermöglichkeiten und Leistungen so zu veröffentlichen und die “Zugänge” so zu gestalten, dass sie nur von ganz wenigen in Anspruch genommen werden können. Gönnerhaft kann dann trotzdem damit geprahlt werden, welche Sozialleistungen es gibt und wie gut es doch allen im Sozialparadies geht.
Da geht es um Euro-Milliardenbeträge jährlich, die nicht in Anspruch genommen werden. Ich denke der Staatshaushalt würde innerhalb Monaten zusammenbrechen, wenn eine Selbsthilfe- Initiative eine groß angelegte Informationskampagne startet. Das Hauptproblem, es müsste begleitet sein von konkreten Hilfestellungen, die Ansprüche zu klären, die Anträge zu stellen, die Berufungen zu formulieren usw. denn das ist das Hauptproblem, dass es für viele Menschen im Hilfebedarf und Krisensituationen einfach die Fähigkeiten und Ressourcen übersteigt. Mich wundert auch, dass sich nicht Anwaltskanzleien darum reißen, das wäre ein sehr einträgliches Geschäft, sogar nur gegen Erfolgsprovision! Ich habe das Gefühl, der ganze Sozialbereich ist den Juristen zu minder (nix zu holen), es gibt auch sehr wenige, die da kompetent sind.