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Politik setzt auf das falsche Pferd, Lippenbekenntnisse zur Pflege daheim

Wenig Interesse, dass die Pflege daheim leistbarer und realisierbarer wird, ein Massenexodus aus den Heimen wird befürchtet!

Posting im Forum [1] von BIZEPS-INFO [2] zum Artikel:
Pflegegeld: Lapp appelliert an ÖVP, SPÖ-Antrag zuzustimmen [3] … Forumsbeitrag (16.07.08)

http://www.bizeps.or.at/news.php?nr=8986#fid8316 [4] 16. Juli 2008 11:38 Uhr
Manche Länder sind selbst die größten Heimbetreiber, auch sonst stark mit privaten Betreibern verbandelt und auch stark deren Interessen verpflichtet. Da wird schon manchmal auch die behördliche Aufsichtspflicht verletzt und über Existenzen hinweg gestiegen. Natürlich besteht deshalb wenig Interesse, dass die Pflege daheim leistbarer und realisierbarer wird.

Fast niemand geht aber freiwillig ins “Heim”, sondern nur, weil man mangels lebbarer und leistbarer Alternativen dazu genötigt wird. An der verworrenen Interessenslage beider Großparteien in Bund und Ländern zur 24h-Betreuung und PG-Erhöhung ist ersichtlich: Ein Massenexodus aus den Heimen soll unbedingt verhindert werden. Darüber täuschen die Lippenbekenntnisse nicht hinweg.

Es ist eindeutiger Wille der Menschen, auch bei Pflegebedürftigkeit oder hohem Unterstützungsbedarf im selbstgewählten Zuhause, menschenwürdig und selbstbestimmt leben (und sterben) zu dürfen. Eine Politik, die sich über einen so eindeutigen (Wähler-)Willen hinweg setzt, ist abzustrafen. Kurzsichtige prestigeverliebte Politiker gefallen sich noch immer darin, bei Spatenstich- und Eröffnungsfeiern neuer “Heime” als Wohltäter gefeiert zu werden. Wann begreifen sie endlich, auf das falsche Pferd gesetzt zu haben.

Wir brauchen keine neuen “Heime”, keine Legalisierungskosmetik und keine marginale Prozentfeilscherei beim Pflegegeld, sondern eine völlige Neuordnung des Hilfesystems. Eine solidarisch getragene Pflegesicherung mit Rechtsansprüchen auf individuell bedarfsdeckende und bedürfnisgerechte Unterstützungen, dort, wo die Menschen leben möchten.

Die “nicht artgerechten Massenhaltungen” im Bereich der Langzeitpflege gehören auf den Müll der Geschichtsirrtümer. (“Daheim statt Heim [5]“)